Was ist Qi gong

Alte Schriften daoistischer, konfuzianischer und buddhistischer Herkunft zeugen von einer jahrtausendalten Tradition,Gesundheitsübungen sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch in den Lebensalltag zu integrieren. Aus den verschiedensten Epochen seit dem 3. Jh. v. Chr. sind alte Texte und Dokumente über Bewegung, Haltung, Atemführung, Selbstmassagen und Ernährungsempfehlungen bekannt, sie gehören bis heute zu den wichtigsten Kulturgütern Chinas.
Die wohl älteste Darstellung von QiGong -Bewegungen, die sog. acht kostbaren Brokatübungen von 168 v. Chr., werden in vielen Varianten in fast jeder Qigongschule geübt.

Zur neueren Geschichte des Qi Gong ist u.a. Dr. Liu Guizhen zu nennen, der maßgeblich daran beteiligt war, die Vielzahl der daoistischen Methoden zur Lebenspflege in Qi Gong umzubenennen. 1952 gründete er das erste Qi Gong-Sanatorium in Beidahe in China.  Seit dieser Zeit lassen sich dort Patienten aus aller Welt behandeln. Lernende können an einem kompakten Ausbildungsprogramm für Qi Gong und TCM teilnehmen, oder im Zuge von Weiterbildung ihre Qi Gong Praxis vertiefen. 

Während der Kulturrevolution von ca. 1966 bis 1976  wurden sämtliche Gebräuche, Rituale und kulturelle Errungenschaften als Relikte einer alten, feudalistischen Gesellschaft angesehen,sie wurden verboten und zerstört, viele Akademiker, Ärzte. Lehrer und andere Intellektuelle wurden in Umerziehungslagern geschickt, so durfte auch Qi Gong nicht mehr öffentlich praktiziert und therapeutisch angewandt werden. Mit dem Ende der Kulturrevolution verbreitete sich die Qi Gong Bewegung schlagartig und wurde in ganz China zu einem Massenphänomen.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte verbreiteten sich das Qi Gong, Taichi und die Traditionelle Chinesische Medizin auf der ganzen Welt, Ärzte, Qi Gong und Taichmeister knüpften weltweit Kontakte, um ihr Wissen auch im Westen zu vermitteln.
In Deutschland war es u.a. Josephine Zöller, die in den achtziger Jahren ein erstes Taschenbuch „Tao der Selbstheilung “ mit vielen Qi Gong Übungen herausbrachte

In den neunziger Jahren zeigte Professor Ding Hongyu in Zusammenarbeit mit der AOK regelmäßig im Morgenfernsehen eine Qi Gongform aus dem medizinischen Qi Gong, dass von Professor Zhang Guangde an der Sport Universität Peking entwickelt wurde. Dieses medizinsche Qi Gong ist auch die Grundlage einer dreijährigen Weiterbildung an der Universität Oldenburg. Seitdem besteht ein reger Austausch mit der Uni Peking und der Qi Gongklinik in Beidahe, um Studierenden vor Ort Einblick in die Qi Gongpraktikm in China zu geben.

Qi ist die Lebensenergie und Gong bedeutet Arbeit, Mühe und Audauer.

Für wen ist Qigong

Qi Gong ist für alle Altersgruppen geeinet, Ziel ist es, den Qi -Fluss in den Leitbahnen zu vertärken und zu harmonisieren. Die Leitbahnen, bzw. Meridiane gehören zum Konzept der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM, in denen die Lebenskraft zirkuliert.
Die Bewegungen sind locker und natürlich. Mit Hilfe der Aufmerksamkeit und Bündelung der Gedanken, sowie der Vorstellungskraft und einer natürlichen körpergerechten Haltung werden die Leitbahnen gedehnt und die Akkupunkturpunkte (Tore ) durchlässig gemacht. Konzentrierte Ruhephasen zwischen den Bewegungen sammeln und verdichten das Qi in speziellen Energiezentren wie z.B. im Kleinen Himmlischen Kreislauf aus dem stillen Qi Gong.Ruhe und Gelassenheit sorgen so für ein stimmiges, selbstvertrautes Körpergefühl  sowie für eine offene,  zufriedene geistige Haltung.Die wohl älteste Darstellung von QiGong -Bewegungen, die sog. acht kostbaren Brokatübungen von 168 v. Chr., werden in vielen Varianten in fast jeder Qigongschule geübt.